Nehmt ihr uns eine*

Veranstaltungsreihe über den Umgang mit Feminiziden in der deutschen Rechtssprechung und feministische Intervention

Es heißt Feminizid! In der medialen Berichterstattung werden Feminizide oftmals fälschlich als „Beziehungsdrama“, „Mord aus Liebe“, „Eifersuchtstötung“ oder „Familientragödie“ betitelt. Solche Umschreibungen verdecken das strukturelle Problem, das hinter diesen Fällen steckt.

Feminizide bezeichnen jene gewaltsamen Tötungen an FLINT*, die im Kontext einer gesellschaftlichen Abwertung von Frauen und als Zuspitzung einer Vielzahl von geschlechtsbezogenen Gewaltformen begangen werden. Feminizide sind ein globales Phänomen.
 
Diese Tötungen sind auch Teil einer deutschen Realität. Die Rechtssprechung ist eine der ersten gesellschaftlichen Instanzen, die eine Bewertung der Tat vollzieht und diese einordnet. Das, was im Gerichtssaal passiert, ist Abbild einer gesellschaftlichen Debatte. Diese ist erfüllt von patriarchalen Deutungsmustern und Strukturen, die es aufzudecken gilt.
 
Es braucht eine kritische, feministische Bearbeitung dessen, wie deutsche Gerichte mit Feminiziden umgehen.
 
Wir als neu gegründete Gruppe “Keine Mehr Halle (Saale)” beschäftigen uns mit Feminiziden in Sachsen-Anhalt und laden ein zur Auseinandersetzung mit dem Komplex Feminizid und zu Ansätzen feministischer Intervention!
 
(FLINT* sind Opfer von Femiziden! Wir sprechen von “Frauen”, wenn wir die Abwertung von Weiblichkeit, die der Tatmotivation zu Grunde liegt hervorheben wollen.)